Wie HB88 beinahe eine Ölpest in der Ostsee ausgelöst hätte:
Wir hatten in Klaipeda(Litauen) Schüttgut geladen und waren auf dem Weg nach Heroya(Norwegen). War mir als junger Offizier damals etwas zu selbstsicher und hatte mir die Süddeutsche Zeitung auf das Kindle geladen und während meiner Brückenwache Zeitung gelesen. Saß auf dem Stuhl vor dem Radarschirm und hatte meine Füße auf der Konsole, total lässig.
Auf einmal merk ich so n "dunklen Fleck" in meinem rechten Augapfel. Schaue hoch.....blicke nach Steuerbord(rechts) und plötzlich ist da ein großer Tanker der aus der Hafeneinfahrt von Göteborg kommt. Ich springe auf und mein Kindle fällt zu Boden. Der Tanker ist nah.....viel zu nah, ich kann schon den Namen lesen. Ich schaue panisch auf den Radarschirm und wieder hoch, wieder auf den Radarschirm und wieder zum Tanker der sich immer mehr annähert. Dann kommt es zur Kurzschlusshandlung. Bei voller Fahrt und voll beladen entscheide ich mich dazu "Hart Ruder nach Backbord" zu geben, um mich vom Tanker wegzudrehen.
Jetzt passiert mit meinem Frachter genau das gleiche wie beim GIF. Wir lehnen uns mehrere Grad nach Steuerbord und alles auf der Kommandobrücke was nicht festgezurrt oder verstaut ist fliegt einmal quer durch den Raum. Dutzende Alarme gehen los, die Maschine kommt aufgrund der harten Ruderlage und weil wir mit Höchstgeschwindigkeit fahren in die Überlast.
Das Brückentelefon schrillt..Ich hebe ab und schreie nur "WAS!!??". Der Leitende Ingenieur(Chef der Maschine) auf der anderen Leitung: "WAS MACHST DU!!??". Ich antworte nur "AUSWEICHEN!!!!!" und haue das Telefon wieder in die Halterung.
Kaum habe ich aufgelegt springt die Tür zur Kommandobrücke auf. Steht da der Kapitän(60+ Jahre alt) in Unterhose und Barfuß und schreit laut: "WAS MACHST DU!!??" Ich schreie laut zurück und zeige auf den Tanker der sich jetzt leicht schräg hinter uns befindet "DA!!!! ICH WEICHE AUS!!" Kapitän antwortet "ICH ÜBERNEHME!".......
Aber da war die Situation schon geklärt. Beide Schiffe hatten einen parallelen Kurs und wir drehten uns jetzt von ihm weg. Als wir unsere "Kreisfahrt" abgeschlossen hatten, fragte mich der Kapitän "Was war da los?" und ich dachte mir nur "Sag jetzt bloß nicht das du Depp Zeitung gelesen hast" und antwortete "Ich habe die Entfernung beim Passieren unterschätzt und bin zu nah gekommen und habe mich daher für dieses Manöver entschieden". Der Kapitän schaute mich nur etwas verdutzt an, nachwievor in Unterhose wohlgemerkt, und meinte zu mir "Okay, ist ja nichts passiert. Das nächste Mal früher und großzügiger ausweichen" und ging wieder von der Brücke. Der hätte mich sowas von zusammenfalten können.
Mein Fahrmanöver sah auf der elektronischen Seekarte übrigens so aus:
Wie HB88 beinahe eine Ölpest in der Ostsee ausgelöst hätte:
Wir hatten in Klaipeda(Litauen) Schüttgut geladen und waren auf dem Weg nach Heroya(Norwegen). War mir als junger Offizier damals etwas zu selbstsicher und hatte mir die Süddeutsche Zeitung auf das Kindle geladen und während meiner Brückenwache Zeitung gelesen. Saß auf dem Stuhl vor dem Radarschirm und hatte meine Füße auf der Konsole, total lässig.
Auf einmal merk ich so n "dunklen Fleck" in meinem rechten Augapfel. Schaue hoch.....blicke nach Steuerbord(rechts) und plötzlich ist da ein großer Tanker der aus der Hafeneinfahrt von Göteborg kommt. Ich springe auf und mein Kindle fällt zu Boden. Der Tanker ist nah.....viel zu nah, ich kann schon den Namen lesen. Ich schaue panisch auf den Radarschirm und wieder hoch, wieder auf den Radarschirm und wieder zum Tanker der sich immer mehr annähert. Dann kommt es zur Kurzschlusshandlung. Bei voller Fahrt und voll beladen entscheide ich mich dazu "Hart Ruder nach Backbord" zu geben, um mich vom Tanker wegzudrehen.
Jetzt passiert mit meinem Frachter genau das gleiche wie beim GIF. Wir lehnen uns mehrere Grad nach Steuerbord und alles auf der Kommandobrücke was nicht festgezurrt oder verstaut ist fliegt einmal quer durch den Raum. Dutzende Alarme gehen los, die Maschine kommt aufgrund der harten Ruderlage und weil wir mit Höchstgeschwindigkeit fahren in die Überlast.
Das Brückentelefon schrillt..Ich hebe ab und schreie nur "WAS!!??". Der Leitende Ingenieur(Chef der Maschine) auf der anderen Leitung: "WAS MACHST DU!!??". Ich antworte nur "AUSWEICHEN!!!!!" und haue das Telefon wieder in die Halterung.
Kaum habe ich aufgelegt springt die Tür zur Kommandobrücke auf. Steht da der Kapitän(60+ Jahre alt) in Unterhose und Barfuß und schreit laut: "WAS MACHST DU!!??" Ich schreie laut zurück und zeige auf den Tanker der sich jetzt leicht schräg hinter uns befindet "DA!!!! ICH WEICHE AUS!!" Kapitän antwortet "ICH ÜBERNEHME!".......
Aber da war die Situation schon geklärt. Beide Schiffe hatten einen parallelen Kurs und wir drehten uns jetzt von ihm weg. Als wir unsere "Kreisfahrt" abgeschlossen hatten, fragte mich der Kapitän "Was war da los?" und ich dachte mir nur "Sag jetzt bloß nicht das du Depp Zeitung gelesen hast" und antwortete "Ich habe die Entfernung beim Passieren unterschätzt und bin zu nah gekommen und habe mich daher für dieses Manöver entschieden". Der Kapitän schaute mich nur etwas verdutzt an, nachwievor in Unterhose wohlgemerkt, und meinte zu mir "Okay, ist ja nichts passiert. Das nächste Mal früher und großzügiger ausweichen" und ging wieder von der Brücke. Der hätte mich sowas von zusammenfalten können.
Mein Fahrmanöver sah auf der elektronischen Seekarte übrigens so aus:
Danke, bei der Seekarte musste ich lachen.
......"damals auf das Kindle"...solange kann das ja dann noch nicht her sein! Jungspund!
Scchöne Geschichte zum Gutenmorgenkaffee. Danke
Stark^^ Genau wegen solcher Geschichten liebe ich diese Seite! Da logg ich mich sogar mal ein und geb nen Daumen hoch, das soll was heißen! :O
ich liebe diese story
Und es heißt doch immer, lesen bildet...
Uuh - eine Geschichte! Bitte erzähl! *ganzliebgugg
muss er wenn dann selbst machen, falls er das hier liest