Basierend auf meinen Erfahrungen im Ruhebereich verschiedener ICEs empfinde ich die Theatralik für diesen Kulturkreis als völlig normal. In der Dramenanalyse nennt man das glaub ich die existenzialistische Grunderfahrung der Sinnwidrigkeit menschlicher Existenz....und ich hab immer gedacht, daß für´s deutsche TV die dümmstmögliche Scheiße produziert wird.
Klar haste erstmal recht damit. Nur brauche ich für das nicht Gucken der privaten Sender (hab kein TV) keine Zwangsabgabe dafür bezahlen, daß irgendwelche abgehalfterten Politiker, deren Parteibuchfarbe stimmt, auf Intendantenpöstchen drittklassigen Schauspielerdarstellern -deren unglaubliche mimische Vielfalt in den drei Gesichtsausdrücken blasiert, blasiert und blasiert besteht- einen planstellenartigen Pensionsanspruch ermöglichen, während im nächsten Programm die Radiogesichter Martina und Moritz beim Kochen von Kartoffelsuppe auf den Grimmepreis für ihr Lebenswerk warten und im übernächsten der blonde Veterinär Dr. Hofenstein auf dem Gut des Herrn von Goldberg gerade mit seinem Victorinox einen Vollblutaraber am offenen Herzen operiert, um die alte Adelsfamilie vor der Pleite zu retten usw.
Das oben war exemplarisch. Ich bin oft bei einer Freundin, wir sind beide ziemliche Couchpotatoes und ich habe mir den "Grandmaster of the Fernbedienung" durch Kochen, Spülen und Klo putzen hart erarbeitet. ;-) Und da ist auch einer der Ansätze, für die mir das Verständnis fehlt: Wie kann sich eine so intelligente Frau, bester Kamerad, handwerklich teilweise deutlich fitter als ich ("zweimal messen, einmal sägen und nicht umgekehrt") eine derart verquirlte Scheiße wie Lindenstraße, Bergdoktor, Marienhof oder was weiß ich, angucken, ohne schreiend aus dem Zimmer zu rennen. Und das alles (s.o.) finanziert durch eine Zwangsabgabe. -Wenn ich in der Kneipe einen Tully bestelle, stattdessen einen Malventee kriege, gehe ich auch woanders hin.
burner (nicht überprüft)
0
0
vielleicht bestellt Deine freundin ja auch jedes mal malventee...