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19.09.2019
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Zugromantik

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Top Kommentare

Nunja, schau dir mal an was bei von Dieselloks befahrenen Eisenbahntunneln teilweise für ein Aufwand getrieben werden muss, um die Luft dadrin halbwegs atembar zu halten (einfach mal z.B. recherchieren, wozu beim Cascade Tunnel die Tore an den Tunnelenden nötig sind und warum da nur ca. ein Zug pro Stunde - genauer 28 in 24 Stunden - durchfahren kann...). Wenn das Abgas bei Dampfloks so hell ist wie hier im Bild, dann ist das hauptsächlich Wasserdampf.

Wenn es weltweit nur noch ein paar hundert Dieselautos gäbe, die ein paar mal im Jahr eine Sonderfahrt veranstalten, dann hätte keiner ein Problem damit...

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diese verfluchten diesel autos machen unsere ganze welt kaputt!!!

Wenn es weltweit nur noch ein paar hundert Dieselautos gäbe, die ein paar mal im Jahr eine Sonderfahrt veranstalten, dann hätte keiner ein Problem damit...

und darum, meine Herren, machen wir jetzt nicht im Tunnel das Fenster auf.

Nunja, schau dir mal an was bei von Dieselloks befahrenen Eisenbahntunneln teilweise für ein Aufwand getrieben werden muss, um die Luft dadrin halbwegs atembar zu halten (einfach mal z.B. recherchieren, wozu beim Cascade Tunnel die Tore an den Tunnelenden nötig sind und warum da nur ca. ein Zug pro Stunde - genauer 28 in 24 Stunden - durchfahren kann...). Wenn das Abgas bei Dampfloks so hell ist wie hier im Bild, dann ist das hauptsächlich Wasserdampf.

Eine moderne Diesellok leistet eventuell auch das ein oder andere kW mehr und ich glaube von der Energieeffizienz her ist es auch günstiger, ein paar Liter Diesel direkt in Wärme- und Bewegungsenergie umzuwandeln, anstatt ein bißchen Wasser auf offenem Steinkohlefeuer zu kochen und mit dem gewonnenen Dampf die Lok anzutreiben.

Abgesehen davon, dass sich speziell im relativ langsamen Güterzugverkehr eigentlich keiner wirklich für die PS interessiert, sondern dort die (Anfahr-)Zugkraft das Maß aller Dinge darstellt (wo Dampfloks prinzipbedingt exzellent sind), die späten deutschen Einheitsdampfloks hatten zwischen 2.000 und 2.500PS, die Dieselloks die heute hier im Streckenbetrieb rumfahren liegen grob in der gleichen Größenordnung. In Nordamerika ist im Bahnbereich alles ein wenig größer, die speziell für den schweren Güterzugverkehr in den Rocky Mountains konzipierte Dampflok-Baureihe UP4000 (Big Boy) hatte ca. 6.300PS, die schweren Dieselloks die dort heute rumfahren liegen meist im Bereich um die 4.000PS. Es macht einfach keinen Sinn mehr, die einzelnen Loks immer leistungsfähiger zu machen, da man heutzutage dank Fernsteuerung anders als zu Dampfloktagen mit Mehrfachtraktion (insbesondere auch verteilt über den ganzen kilometerlangen Zug und nicht nur direkt am Anfang und ggf. Ende, was bezüglich der Zugkräfte and den Kupplungen günstiger ist) fahren kann, ohne dass deswegen mehr Fahrpersonal benötigt wird, wodurch man insgesamt deutlich flexibler ist.

Deutlich höhere Leistungen findet man eigentlich nur bei einer an ein oder zwei Händen abzählbaren Zahl von elektrischen (Schnellzug- und Hochgeschwindigkeits-)Loktypen, allen voran die legendäre deutsche Baureihe 103 (oder E03 am Anfang) mit ihren 10.000PS Dauer- und bis zu 16.000PS Spitzenleistung (für bis zu einer Stunde, später zur Materialschonung limitiert auf 12.000PS) als leistungsstärkste jemals gebaute Einrahmenlokomotive weltweit.

Bezüglich Effizienz, ja, Dieselloks sind effizienter als Dampfloks, deshalb haben sie diese ja auch abgelöst (neben dem geringeren Wartungsaufwand). Ich sage ja auch nicht, dass Dampfloks sauberer wären, nur dass der alleinigen Blick auf das Aussehen der Abgase nicht die ganze Wahrheit wiederspiegelt.

Edith: Achja, sollte man noch erwähnen, alle richtig großen Dieselloks heute sind diesel-elektrisch, d.h. der Dieselmotor treibt einen Generator an und nicht direkt die Achsen, also nichts mit "direkt in Bewegung umsetzen". Eine (Güterzug-)Lok muss aus dem Stand heraus extreme Zugkräfte (das geht heute bis in den Bereich von 900kN oder so, für eine einzelne Lok wohlgemerkt, noch ohne Mehrfachtraktion)  aufbauen können, um einen bis zu 10.000 Tonnen schweren Zug "losbrechen" zu können, das ist mit einem diesel-mechanischen Antrieb so gut wie unmöglich. Passend gebaute Elektromotoren haben dagegen im Stillstand (blockiert) ihr höchstes Drehmoment und sind kurzzeitig stark überlastfähig, was dafür optimal ist.

Edith^2: Eine DampfTURBINE ist an sich übrigens einer der effizientesten Wege, um Wärme- in Bewegungsenergie umzuwandeln, insbesondere wenn man hinter den Turbosatz einen Kondensator setzt, der den Dampf wieder kondensiert und so ein Nahezu-Vakuum erzeugt und so die Druckdifferenz zwischen Turbinen-Einlass und -Auslass maximiert. Das kann man in Kraftwerken machen, aber nicht unter den Rahmenbedingungen einer Lokomotive.

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